Neuerscheinungen Juni 2025
„Die Neue Gesellschaft für Literatur – eine Berliner Mélange“ – ein Essay zur Geschichte eines damals neuen literarischen Vereins.
In: „Irgendwo ist eine Heimat“ Der Dichter Dieter Straub zwischen Ludwigshafen, Berlin und Ägina, hrsg. Torsten Israel, Ludwigshafen 2025
Und was war eigentlich das wirklich Neue an diesem literarischen Verein? Ganz „einfach“: Man wollte damit erreichen, dass die Literatur mehr in die Gesellschaft getragen wird. Sie sollte nicht nur etwas sein für die sogenannten Kunst- und Literaturbeflissenen, sondern etwas für Dich und mich. Für alle, die sich im weitesten Sinne für Literatur interessieren.
Vielleicht ist es mir tatsächlich so ergangen wie die Macher*innen dieser neuen literarischen Gesellschaft es beabsichtigt hatten: Dass man mehr oder weniger von außen kommend in sie hineingezogen wird. Ich war gerade dabei, parallel zu meinen brotberuflichen Tätigkeiten mein literatur- und sprachwissenschaftliches Studium abzuschließen. Ich wusste nur, dass ich bei der Literatur bleiben und mich mit denen solidarisieren muss, die so wie ich, noch nicht wirklich „dazu“gehörten. Deshalb habe ich zusammen mit Wanjiru Kinyanjui (aus Kenia) die sog. Internationale Autorengruppe (eine der zahlreichen Gruppierungen innerhalb der NGL) gegründet und geleitet. U.a. waren darin Kemal Kurt, Zehra çirak, Hildegard Kurt und viele andere mehr vertreten. (siehe: „Aufenthalt Collagen einer Stadt, hrsg. Hedi Schulitz u.a., Verlag: Das Arabische Buch, Berlin 1988). Insgesamt bin ich in dem Verein weit über 15 Jahre in unterschiedlichen Funktionen tätig gewesen, u.a. auch als Archivarin. In diesen Jahren habe ich etliche Interviews mit den früheren Gründungsmitgliedern geführt; u.a mit Dieter Straub, dem kürzlich eine Ausstellung in seiner Heimatstadt Ludwigshafen gewidmet war. Unter dem Titel „Irgendwo ist eine Heimat“ lief sie vom 13. Juli 2024 bis 11.April 2025 im Stadtarchiv Ludwigshafen. Jetzt ist der Begleitband erschienen und darin befindet sich mein oben genanntes Essay (zuerst erschienen, Berlin 1995 in: Literatur vor Ort, Argon Verlag, Berlin 1995). Die jetzige Wiederauflage mit dem leicht veränderten Titel ist anschaulich angereichert durch interessante Fotos, vom Herausgeber Torsten Israel liebevoll zusammengestellt. Man blickt gerne auf sie zurück, vor allem, wenn man diese turbulenten Jahre damals und dort selbst miterlebt hat.
Es waren sehr lehrreiche Jahre für mich. Ich habe wunderbare Menschen kennengelernt. Letztlich ist dieses Stück Berlin für mich tatsächlich eine Heimat geworden.
Essay „Ich sammle, also bin ich“, erschienen in dem Kulturmagazin aus Karpfenberg: Reibeisen, Nr. 42, Jahrgang 2025, Europa Literaturkreis Karpfenberg.
Das Thema Sammeln & Macht fasziniert mich immer wieder. Warum sammeln wir? Am Anfang mögen es Maikäfer sein, noch früher vielleicht Kieselsteine oder Bindfäden. Immer sind wir davon überzeugt, dass uns genau dieser Besitz von Anderen unterscheidet und zu größerem Ansehen verhilft. Obwohl wir das so nicht sagen würden. Doch, was auch immer wir darunter verstehen: Es fängt in ganz jungen Jahren an. Kurzum, es hört sich naiv an, ist es aber nicht: „Ich sammle, also bin ich“. Und ohne meinen „Besitz“, wer bin ich dann?
In der neuen Ausgabe des Reibeisenheftes findet man Antworten auf viele dieser und ähnlicher Fragen. Sie drehen sich schlicht und einfach um das Leben in all seinen Facetten, wie das in der Literatur eben so üblich ist.
Seit 2022 erscheinen Essays von Hedi Schulitz online bei >> Litera[r]t
2022 | Frieden kriegen? | Heft 15, Sepokt, S.8.
2023 | Sammel-Sammel-Surium. | Heft 19, Maijun, S.9. >> Essay
2023 „La Chambre
Chippendale“, Wissembourg, DNA 08.11.2023 >> Pressestimmen
.... "Wichtig ist mir, dass die Menschen das, was ich erzähle, zunächst als leicht und harmlos empfinden und dann doch in einen Gedanken hineinstolpern, der viel tiefer geht", erklärt die Autorin. "Oder anders gesagt: Für mich besteht die Kunst darin, traurige oder ernste Dinge so zu formulieren, dass man sie dennoch gern liest oder hört."